Die Mittagszeit in Düsseldorf hat sich in den letzten Jahren stark verändert, insbesondere nach der Corona-Pandemie. Während früher tausende Büroangestellte die Restaurants der Innenstadt bevölkerten, sieht man 2024 deutlich weniger Menschen, die zur Mittagszeit in klassische Lokale strömen. Die gestiegenen Preise und die wirtschaftliche Unsicherheit haben dazu geführt, dass viele Menschen preiswertere Alternativen suchen, und vermehrt auf Handelsgastronomie zurückgreifen, also auf Angebote in Bäckereien, Cafés und Supermärkten.
Ein Beispiel findet sich im Medienhafen, wo eine Gruppe Büroangestellter vor einer Bäckerei ansteht. Ihre Entscheidung ist einfach: Für sechs Euro erhalten sie dort eine Mahlzeit inklusive Getränk. Diese Preispolitik ist besonders attraktiv, da klassische Restaurants oft teurer geworden sind. Laut einer Studie des EHI-Handelsforschungsinstituts verzeichnete die Handelsgastronomie 2023 einen Rekordumsatz von 11,7 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Kombination aus steigenden Besucherzahlen und höheren Preisen trug zu diesem Wachstum bei.
Ein wichtiger Trend, der diese Entwicklung fördert, ist das veränderte Essverhalten: Menschen greifen zunehmend zu Snacks, statt feste Mahlzeiten wie Frühstück oder Mittagessen einzunehmen. Produkte wie belegte Brötchen, Schnitzel und Pizza sind besonders beliebt, während Kaffee, Wasser und Softdrinks die bevorzugten Getränke sind.
Allerdings gibt es Herausforderungen für die Handelsgastronomie, insbesondere was Personalengpässe und die hohen Rohstoff- und Energiepreise betrifft. Auch die Erwartungen der Konsumenten an das Preis-Leistungs-Verhältnis spielen eine wichtige Rolle. Ältere Menschen ab 45 Jahren sind die Hauptkunden dieser Angebote, während jüngere Generationen tendenziell weniger oft darauf zurückgreifen. Dennoch orientieren sich viele Händler zunehmend an vegetarischen und veganen Trends, um jüngere Zielgruppen anzusprechen.